Wenn Ihr Skandinavien im Winter bereisen möchtet, solltet Ihr euch auf deutlich niedrigere Temperaturen einstellen, als die, die wir hier in Deutschland im Winter gewohnt sind und einige Vorbereitungen treffen.
Das wichtigste ist erstmal, das Fahrzeug gut vorzubereiten. Auf jeden Fall solltet ihr gute Winterbereifung aufziehen, und Schneeketten ( diese müssen für schwere Fahrzeuge geeignet sein!) anschaffen. Wir hatten sehr starke Schneefälle, die Straßen waren vereist, und wir waren sehr froh, gute Reifen zu haben. Alternativ gibt es auch Anbieter, die Reifen mit Spikes verleihen. Punkt 2 ist der Frostschutz. Bis - 40 Grad sollte dieser sicherheitshalber schon reichen. Außerdem seid ihr bei diesen niedrigen Temperaturen auf jeden Fall gut beraten, das Fahrzeug mit dem Polardiesel zu betanken, da dieser durch zusätzliche Additive teilweise bis zu -40 Grad kältebeständig ist.
Falls euer Fahrzeug mal einschneit, sollten ein Besen mit Teleskopstiel und ein Spaten auf jeden Fall mit an Bord sein.
Was wir dann auf unserer Tour auch gelernt haben, selbst mit beheizten Tanks friert euch spätestens bei - 20 Grad die Abwasserleitung ein. Hier gibt es aber für kleines Geld leichte Abhilfe- eine Rohrbegleitheizung, die an die Bordelektrik angeschlossen, und einfach um die Rohre gewickelt wird. Eine Bezugsquelle wäre zum Beispiel der Händler mit dem A. Oder eben der Händler eures Vertrauens.
Fūr den Fall, dass die Temperaturen noch tiefer sind, solltet ihr auch ūber eine elektrische Fahrzeugvorwärmung nachdenken, die funktioniert mit 230 Volt, die Steckdosen dafür findet ihr nahezu überall in Skandinavien. Es gibt Anbieter, die komplette Montagesätze für den jeweiligen Fahrzeugtyp anbieten. Der Vorteil gegenüber einer Standheizung ist, dass diese Systeme deutlich kostengünstiger, einfacher zu montieren sind, und ihr Betrieb die Motorbatterie nicht belastet.
Das ist so das, was die technische Vorbereitung betrifft. Wenn ihr dazu noch weitere Tipps und Anregungen habt, dürft ihr uns diese aber auch gerne zukommen lassen.
So, nun wenden wir uns mal dem Innenraum zu. Damit ihr es drinnen auch schön warm habt, ist ein Winterjäckchen für die Front- und Seitenscheiben des Wohnmobils wirklich eine sehr gute Sache, das spart euch einiges an Gas, und außerdem sammelt sich kein Kondenswasser mehr an den Scheiben, und ihr beginnt den Tag nicht direkt mit dem Trockenlegen der Fensterscheiben. Je nach Hersteller sind diese auch erweiterbar. Falls es mal Probleme mit der Heizung gibt, ist ein zusätzlicher Heizlüfter etwas, was ihr unbedingt dabei haben solltet. Gasflaschen haben ja mitunter auch die dumme Angewohnheit, fast immer nachts leer zu werden. Also falls ihr nachts mal keine Lust habt aufzustehen, um die Flasche zu wechseln, ist so ein Heizlüfter kurzzeitig eine gute Alternative. Wir haben uns seinerzeit einen Druckregler mit Umschaltautomatik angeschafft. Uns ist das ausgerechnet in der kältesten Nacht passiert, bis wir es bemerkt haben, ist uns in kürzester Zeit die Frischwasserpumpe eingefroren. Also abends vor dem Schlafengehen vielleicht ruhig mal die Flaschen checken, ob die noch voll genug sind. Mit den Jahren entwickelt ihr ein gutes Gefühl dafür, ob eine Gasflasche voll oder leer ist.
Damit auch die Füße im Wohnmobil schön warm bleiben, hilft es neben warmen Socken sehr gut,Teppiche hinzulegen. Zu guter letzt noch Decken zum Unterlegen unter die Matratzen, denn, wenn das Bett über der Heckgarage ist, kann es von unten ziemlich kalt werden. Und natürlich unbedingt warme Bettwäsche und ausreichend warme Kleidung. Aber das liegt ja eigentlich auf der Hand. Damit solltet ihr für Wintercamping in Skandinavien gut gerüstet sein